Fotografieren lernen - heißt sehen lernen.

Die Bildgestaltung

Die Frage aller Fotofragen: „Was macht ein gutes Bild aus?“ Die Antwort darauf ist relativ einfach: Das ist immer eine Geschmacksfrage. Und es gibt eigentlich kein passendes Rezept dafür – aber viele Zutaten.

Motivsuche, Bildaufbau, Komposition, Fotoregeln, Bildstil, Farbgestaltung … sind wichtige Stichwörter zum Thema Bildgestaltung. Denn ein durchdachtes, inszeniertes Bild wirkt einfach spannender, interessanter.

Die wichtigsten Tipps zusammengefasst – kurz und knapp:

Das Motiv erhält auf dem Foto die grösste Aufmerksamkeit des Betrachters. Konzentriere dich auf‘s Wesentlich, vermeide „Wimmelbilder“ und achte auch auf störende Elemente, die nicht zur Bildaussage gehören.

Den Vordergrund, Mittel- und Hintergrund sollte man klar unterscheiden können. Ist der Hintergrund für die Gesamtaussage eher unwichtig, (z. B. beim Porträt), dann sollte er nach Möglichkeit so dezent wie möglich sein.

Licht und Schatten sind wesentliche, natürliche Bestandteile unserer Welt – und häufig eine große Herausforderung in der Fotografie. Nutze sie. Spiele mit den dir vorhandenen Gegebenheiten, beschäftige dich intensiv mit der Wirkung von Licht und Schatten.

Ein ideales Mittel um Struktur in ein Foto zu bringen, sind die sogenannten führenden Linien – auch Fluchtlinien, Diagonale oder Hauptlinien. Durch Linearperspektive entsteht Räumlichkeit und haben zusätzlichen Einfluss durch ihre Richtung (auf- oder absteigend) auf die Bildaussage.

Mit scharfen Konturen und hohen Kontrasten kannst du zusätzlich Spannung aufbauen. Muster unterstreichen sie noch zusätzlich und sorgen innerhalb eines Bildelements ebenfalls für Tiefe, Räumlichkeit und Kontrast. Besonders hervorgehoben werden können solche Strukturen, wenn das Licht von der Seite auf ein Element fällt.

Auch durch die Farbwahl kann man ein Bild beleben oder beruhigen – durch Farbe bringt man Stimmung in ein Foto. Es lohnt sich immer, bei der Suche nach Motiven auf Farbe zu achten. Impuls: Spiele mit den Komplementärfarben, um dein Foto in der Aussage zu intensivieren – oder aber mit Tönen der gleichen Farbe in Abstufungen lässt du dein Foto ruhig und harmonisch erscheinen.

Die Bildgestaltung ist ein sehr kreativer und dadurch sehr spannender Prozess. Alle oben beschriebenen Hilfsmittel (und natürlich auch die weiteren Quicktipps) sind „nur“ wichtige Hintergrundinformation auf dem Weg zu einem guten Foto! Das Wichtigste dabei ist: Diese Regeln kann man brechen! Denn du lässt dein künstlerisches Empfinden einfließen und du entwickelst damit deinen eigenen Bildstil. Das ist das Wundervolle an der Fotografie.

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