Sehen lernen - besser fotografieren:

SO GELINGEN FOTOS MIT WOW-EFFEKT:

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APRIL 24 - CHALLENGE
"MOTION BLUR - DER MITZIEHER"

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GANZ SCHÖN SCHARF – DIE UNSCHÄRFE!

Eigentlich sieht es ja immer ganz einfach aus – und ist es im Grunde auch. Aber: Es erfordert viiiiel Übung! Und deshalb wollen wir uns wieder dran versuchen. Und Üben! Wir machen Bewegung und Geschwindigkeit sichtbar! Das gelingt am besten, wenn dein Motiv schön scharf, aber der Hintergrund dynamisch verwischt ist.

Der Mitzieh-Effekt ist ein kreatives Gestaltungsmittel, um optisch Dynamik zu darzustellen. Dieser Eindruck entsteht, wenn die Kamera mit dem zu fotografierenden Objekt mitgeschwenkt wird. Durch die Bewegung verwischt der Hintergrund, während das Hauptmotiv scharf abgebildet sein soll. So kommt Bewegung ins Bild, und es entsteht der Eindruck einer rasanten Fahrt. Nicht jede Bewegung lässt sich gleich gut mit der Mitzieh-Technik festhalten. Ideal sind sehr gleichmäßige Bewegungen.  Fahrende Autos, Radfahrer, Surfer, Jogger oder gerne auch mal ein spielender Hund oder gar ein fliegender Vogel? Das alles – und noch viel mehr, bietet sich optimal an, um Mitzieher zu üben.

Die spannendsten Fotos entstehen bei relativ langen Belichtungszeiten. Der unscharfe Hintergrund ist hier absolut erwünscht – und es ist eben die Kunst, das Motiv trotzdem scharf zu bekommen. Auch wenn dein Hintergrund nachher unscharf ist, darfst du ihn bei deiner Bildgestaltung nicht vernachlässigen. Es sollte etwas Struktur vorhanden sein – das optimiert den „Wisch“-Effekt. Auch schöne (gerade jetzt die frühlingshaften Farben) sind gute Gefährten. Auch eine etwas längere Brennweite komprimiert die Entfernung zwischen Motiv und Hintergrund. Wie immer hilft es, mit den Kamera-Einstellungen etwas zu experimentieren, da die „richtigen“ Einstellungen immer von mehreren Faktoren* abhängig sind. Jetzt wünsch’ ich viel Spaß und noch mehr Abenteuer bei dieser Challenge!

(Ich habe für dich einen “Spickzettel” * für die verschiedenen Belichtungszeiten entsprechend Brennweite und Geschwindigkeit…   Falls du ihn noch nicht haben solltest, fordere ihn einfach schnell per E-Mail bei mir an.)

SCHRITT FÜR SCHRITT:

Du verfolgst mit deiner Kamera z. B. einen Fahrradfahrer und versuchst ihn dabei möglichst genau im Visier zu behalten. Richte einfach den Fokuspunkt auf den Kopf. Damit der Fahrer nicht genau in der Mitte des Bildes ist, verschiebe ich den Fokuspunkt beispielsweise nach links. Also Fahrer verfolgen und so bald er auf der richtigen Höhe ist: zack! abdrücken. Da so ein Radfahrer schon mal 40-50 km/h drauf hat, empfiehlt sich hier natürlich auch die Serienbildfunktion, um gleich 5-6 Bilder zu machen.

Das Schwierigste bei diesen “Mitziehern” ist, die richtige Belichtungszeit zu finden. Dafür gibt es eine Faustregel: Nimm den Kehrwert der Geschwindigkeit in km/h als Belichtung. Das bedeutet: Bei dem Beispielfahrradfahrer von vorhin, der 40 km/h drauf hat, nimmst du 1/40 Sek. Bei einem Formel 1 Boliden, der mit 320 km/h an dir vorbei donnert, nimmst du entsprechend 1/320 Sek. *

Den Autofokus deiner Kamera stellst du auf Verfolgung. Bei Nikon steht dort ein „C“ für Continous. Ich glaube, bei Canon heisst das AI Servo. Dann kannst du den Fahrradfahrer schon von weitem anvisieren und fokussieren, der Autofokus passt sich dann automatisch an, wenn der Radfahrer näher kommt.

Man muss es echt richtig üben, sich wirklich mit dem beweglichen Motiv mitzudrehen und ihn dabei nicht aus dem Fokuspunkt zu verlieren. Je kürzer deine Belichtungszeit ist, desto weniger entsteht der Wischeffekt – dafür wird aber der Hauptakteur im Vordergrund wieder eher scharf. Probier dich aus!

Achte auf einen gleichmäßigen Hintergrund. Je mehr Elemente sich dort befinden, desto “strubbeliger” sind deine Wischer – und das ist vielleicht nicht so schön.

Schalte den Bild-Stabi aus und achte auf eine freie Bahn zum Mitschwenken.

Fotografiere lieber etwas weitwinkliger – das Motiv huscht gerne mal aus dem Format 😉 Lieber nachher noch ein kleines bisschen beschneiden – aber du weißt ja: Sei geizig mit deinen Pixeln. 

Visiere das Motiv zeitig an und löse in einer gleichmäßigen Bewegung aus! “Gleichmäßig” ist dabei das Zauberwort.

Nutze evtl. die Serienbelichtung. Wichtig beim Auslösen ist, dass du die Mitzieh-Bewegung dadurch nicht unterbrichst. 

Kontrolliere dich und deine Ergebnisse immer wieder am Display – optimiere entsprechend deine Einstellungen.

Denk dran und lass dich nicht entmutigen: Übung macht den Meister 😉 

Ich freu mich ehrlich wieder so sehr auf deine Fotos und auf unseren Fotoplausch!

FOTOPLAUSCH ZUR AKTUELLEN CHALLENGE:

Die Challenge endet am 05.05.2022. Bis dahin hast du viel Zeit, um dich auf die Spurensuche zu machen, zum Fotografieren, zum mit dem Licht spielen und Spaß haben. Jabadabaduuuuh! Dann kannst du wieder drei deiner Lieblingsfotos, die du zu dieser Challenge gemacht hast, einfach hochladen (und beachte bitte die Formatvorgaben).

Am Montag, den 06.04.2024 treffen wir uns online zum Fotoplausch im FOTOPHORUM und wir besprechen per Skype zusammen in der Community, also im abgeschlossenen Mitgliederbereich, die Fotos. Natürlich gebe ich auch sehr gern meinen Senf dazu – wie gewohnt, bei den Workshop Fotoplausch‘s – halt am Bildschirm. Das klappt wunderbar.

CHALLENGES IN PLANUNG:

Emotion mit Licht • Fließendes Wasser • Patina • Blaue Stunde
Schwarz-Weiß Challenge • Sternschnuppen im Spätsommer • Spielereien mit dem Bokeh
Spannende Landschaftsaufnahmen • stimmungsvoller Nebel • Glaskugel-Geschichten • Menschen bei der Arbeit

»MACHE SICHTBAR, WAS OHNE DICH NIEMALS WAHRGENOMMEN WORDEN WÄRE«
(ROBERT BRESSON)