Mit der so genannten Schärfentiefe lassen sich deine Fotos ganz wunderbar gestalten – und darum geht es hier auch. Ich möchte nicht, dass du mit dem Bleistift hinsitzen und die pysikalischen Gegebenheiten nachrechnen musst, sondern es geht mir darum, dass du ein Gefühl dafür bekommst, wie sich die Schärfe verändert, wenn du an deiner Kamera die Parameter veränderst. Dann erst kannst du dieses Mittel gekonnt einsetzen. Dazu musst du nur über ein paar Verhältnismäßigkeiten Bescheid wissen. (U. a. weitere Infos in den Quicktipps BLENDE, VERSCHLUSSZEIT).
Du hast generell 3 Möglicheiten die Schärfentiefe zu beeinflussen:
- die verwendete Blende
- deine Brennweite
- deine Entfernung zum Objekt
Die gute Nachricht ist: Die Verschlusszeit und die ISO (Empfindlichkeit) kannst Du beliebig verändern – es hat keinen Einfluss auf die Schärfentiefe.
Mit der Wahl der BLENDE kannst Du ganz einfach beeinflussen, wie viel Dinge im Bild scharf sein werden. Wählst Du eine grosse Blende (z. B. f/1,8 oder f/3,5) dann werden nur fokussierte Teile des Bildes hundertprozentig scharf sein. Wählst Du eine kleine Blende (f/8, f/16), dann werden viel mehr Teile deines Fotos im Bereich der Schärfe liegen. In der Porträtfotografie (erst recht bei der Makrofotografie) benutzt man gern grosse Blendenöffnungen, um das Motiv von Hintergrund abzuheben; in der Landschaftsfotografie hingegen möchte man meistens, dass alle Bereiche des Bildes scharf zu erkennen sind, also wird hier eine kleine Blende gewählt.
Auch die Brennweite hat einen direkten Einfluss auf die Wirkung der Blende. Folgender Versuch: Fotografiere ein und das selbe Motiv Deiner Wahl bei einer Blendenvorwahl z.B. f4.0 als erstes im Weitwinkelbereich (ca. 20-25mm oder weniger) und zum Vergleich im Normal- bis Telebereich (ab 50mm aufwärts). Dann wirst du sofort feststellen, dass sich im Foto mit 50mm Brennweite wesentlich mehr Unschärfe befinden wird. Je weiter Du also in den Telebereich kommst, desto größer ist der Einfluss der Blende auf den Schärfebereich. Anders herum experimentiere bei gleichbleibender Brennweite mit der Blendeneinstellung. Auch hier wirst du schnell feststellen inwieweit sich die Schärfentiefe verändert.
Und darüber hinaus kannst du dann auch noch mit deinem Abstand zum Objekt variieren (natürlich nur, sofern das möglich ist).
Fazit: Durch die entsprechende Einstellungen kreierst du eine selektive Schärfe, die dein Hauptmotiv perfekt in Szene setzt. Und die Mathegenies unter euch finden bei wikipedia lustige Gleichungen, um diese Schärfentiefe zu berechnen – wenn‘s denn nötig ist. Ganz ehrlich: Ich persönlich empfehle jedoch eher das Lernen durch Ausprobieren und damit ein Gefühl zu entwickeln – mit ganz viel Übung.