Fotografieren. Das ist so viel mehr, als nur festzuhalten was du siehst oder erlebst. Fotografieren – nicht Dokumentieren. Fotografieren ist eine ganz besondere Ausdrucksform, die mit Bildern Geschichten erzählt und Herzen bewegt. Der FOTOKOMPASS führt dich Schritt für Schritt zu deinen Fotos mit Wow-Effekt.

Modul 4: BILDGESTALTUNG

0.1. Lorem psi

0.2. Lorem psi

0.3. Lorem psi

0.4. Lorem psi

0.5. Lorem psi

Lektion 1 von 5

0.1. Einleitung: Online Fotografieren lernen

Das Fotografieren bündelt kreative Energien – genauso wie eine Linse das Licht. In unserer digitalen Zeit, in der alles immer schneller geht, ist rasch mal der Auslöser gedrückt. Das ist lustig und manchmal kommen auch richtig gute Sachen dabei heraus. Aber nur manchmal und darum geht es hier eigentlich nicht wirklich. Fotografieren ist viel komplexer und es ist
so viel spannender, sich seinen Möglichkeiten – technischer und kreativer Art – zu stellen, sich auszuprobieren, durch experimentieren zu lernen, und von den eigenen Ergebnissen überrascht zu sein. Das ist Inspiration!

Natürlich gibt es auch Regeln. Strukturen, die man beherrschen, Leitlinien, die man kennen und Formeln, die man wissen sollte. Die Technik ist unser Handwerkszeug. Damit arbeiten wir. Und erst, wenn wir die Regeln kennen – können wir sie auch brechen 😉

… UND WENN DU NOCH EINMAL KNIPSEN SAGST!!

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Wenn wir fotografieren ist es immer unser Ziel, Bilder in einer bestimmten Harmonie darzustellen. Das hat Methode. Ähnlich wie in der Musik, klingt ein Stück auch nur dann harmonisch, wenn die einzelnen Töne gut zusammen passen. Genauso komponieren wir unser Foto. Das klingt ein bisschen kompliziert und ist in der Tat auch nicht so ganz einfach, es bewusst zu tun. Also müssen wir unser Ziel in seine Bestandteile zerlegen und sie uns bewusst machen. Wenn wir diese Teile erkennen, sind wir auch fähig sie – wie bei einem Puzzle-Spiel – wieder passend zusammen zu setzen. Anstatt Fotos zu knipsen, wie sie halt grad kommen, um sie dann daheim am Rechner auszuwerten, zu verwerfen oder zu behalten, machen wir uns bereits vorher unsere Gedanken. Schon bei der Motivsuche und -bestimmung. Bevor der Auslöser gedrückt wird.

Mit viel Übung geht diese Methodik irgendwann in Fleisch und Blut über. Ehrlich! Wir sehen und erkennen die einzelnen Komponenten – sogar wenn wir ohne Kamera unterwegs sind. Wir werden spüren, wann ein Bild „richtig“ ist. Aber genau dafür muss zunächst der fotografische Blick geleitet und geprägt werden.

Lektion 2 von 5

0.2. Was ist Fotografie

Wenn wir fotografieren ist es immer unser Ziel, Bilder in einer bestimmten Harmonie darzustellen. Das hat Methode. Ähnlich wie in der Musik, klingt ein Stück auch nur dann harmonisch, wenn die einzelnen Töne gut zusammen passen. Genauso komponieren wir unser Foto. Das klingt ein bisschen kompliziert und ist in der Tat auch nicht so ganz einfach, es bewusst zu tun. Also müssen wir unser Ziel in seine Bestandteile zerlegen und sie uns bewusst machen. Wenn wir diese Teile erkennen, sind wir auch fähig sie – wie bei einem Puzzle-Spiel – wieder passend zusammen zu setzen. Anstatt Fotos zu knipsen, wie sie halt grad kommen, um sie dann daheim am Rechner auszuwerten, zu verwerfen oder zu behalten, machen wir uns bereits vorher unsere Gedanken. Schon bei der Motivsuche und -bestimmung. Bevor der Auslöser gedrückt wird.

Mit viel Übung geht diese Methodik irgendwann in Fleisch und Blut über. Ehrlich! Wir sehen und erkennen die einzelnen Komponenten – sogar wenn wir ohne Kamera unterwegs sind. Wir werden spüren, wann ein Bild „richtig“ ist. Aber genau dafür muss zunächst der fotografische Blick geleitet und geprägt werden.

Lektion 3 von 5

0.3. Der Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren

Wir wissen also, was das Wort “Fotografie” bedeutet: Malen mit Licht. Ein Schnappschuss dagegen – also ein „geknipstes“ Foto – stammt aus der Jägersprache und ist der Hüfte geschossen. Der Begriff “knipsen” wiederum wird im Duden mit “dilettantisch fotografieren” übersetzt. Wann aber wird aus einem geknipsten Schnappschuss eine Fotografie?

Jemand, der mit Licht malt, tut dies mit Überlegung und Bedacht.

Das Foto entsteht mit einer Intension. Dabei ist es erst einmal bedeutungslos, ob die Idee gut oder schlecht ist – sie ist einmalig und somit ein Kunstwerk.

Fotografieren kann heute jeder. Manche Leute machen pro Urlaubstag gefühlt 1.000 Fotos (bei Menschen aus dem asiatischen Kulturraum sind es eher noch mehr), und es scheint, dass das Wahrnehmen, das wirkliche Se- hen keine Bedeutung mehr hat, die Speicherkarten sind groß und gelöscht ist auch ganz schnell. Sicherheitshalber wird erst mal ein Foto gemacht.

Die Kunst jedoch liegt aber darin, im Moment der Aufnahme bereits im Kopf das fertige Bild zu sehen, den Bildausschnitt zu bestimmen, und den Schärfepunkt festzulegen. Mit der richtigen Belichtung die Bildaussage
zu unterstreichen. In Bruchteilen von Sekunden im Zweifelsfall. Erfahrung hilft da immens, solche Momente vorauszuahnen und sich über seine Bildsprache im Klaren zu sein. Das ist auch der Maßstab für ein gutes Foto. Je näher man seinem Ideal kommt, desto besser werden die Bilder, desto mehr werden sie auch zu echten Fotografien.

Was uns zu der Frage bringt: Was ist eigentlich ein gutes Foto?

– stimmen Licht, Komposition und der Moment, ist es perfekt

– stimmen 2 von den 3 angegebenen Dingen ist es gut

– stimmt nur eine der 3 angegebenem Merkmale, ist es interessant

– stimmt keines davon, ist es ein Schnappschuss.

😉

Was du brauchst ist also eine kluge Entscheidung.

Lektion 4 von 5

0.4. Wir wollen mit unseren Fotos Geschichten erzählen.

„Visual Storytelling“ ist ein Begriff, der uns vor allem auch im Marketingbereich immer häufiger begegnet. Visueller Content wird in allen Bereichen immer wichtiger. Hinter dem trendigen Schlagwort steckt im Grunde nichts anderes als die vielfältigen Formen bildhaften Erzählens. Nur wenn ein Foto auch eine Story hat, wird sie im Kopf des Betrachters Bewegung auslösen – Kopfkino entsteht. Dann wird das Foto auch interessant, weil es individuell und einzigartig ist.

Wenn wir keine überzeugende und authentische Geschichte erzählen, gehen wir einfach in der heutigen Bilderflut wortlos unter – und anders- herum: Wer es schafft, den Betrachter mit einem guten Bild zu begeistern, der hat viel gewonnen.

Ein Foto bleibt im Gedächtnis, …

– wenn es emotional berührt.

– wenn es auch andere Sinne mit anspricht.

– wenn bei jedem Betrachten Neues darin entdeckt wird.

– wenn es die Welt auf eine neue, unbekannte Weise zeigt.

– wenn sich der Betrachter damit identifiziert.

– wenn es originell ist und inspiriert

 

„Bilder sagen mehr als tausend Worte“ – diese oft zitierte Metapher ist bekannt und wir wissen auch, dass es stimmt. Mit einem gelungenen Foto lassen sich über den offensichtlichen Bildinhalt hinaus so viel mehr Informationen transportieren. Neben den hervor gerufenen Emotionen, die ein Bild sehr unmittelbar hervorrufen kann, sind es je nach Kontext auch ganz individuelle Dinge und persönliche Erfahrungen, die der Betrachter dann für sich in das Foto hineininterpretieren kann.

In einem Foto wird deine Botschaft so viel schneller übertragen, als beispielsweise beim Entschlüsseln und Verarbeiten von Informationen in einem geschriebenen Kontext. Visueller Context in Sekundenschnelle:

Die ganze Story in einem einzigen Bild

Eine gelungene Aufnahme kann einen bestimmten Sachverhalt oder eine umfangreichere Situation zusammenfassen und auf den Punkt bringen. Ein Ablauf, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt wird dann komprimiert und auf seine grundlegende Substanz reduziert. Durch die Aussagekraft des Bildes wird gleichzeitig auch ein Gedankenfluss beim Betrachter angeregt.

Zum einen kann das Bildmotiv selbst verschiedene Assoziationen we- cken. Durch die (künstlerische) Darstellung entsteht ein Blick auf eine bestimmte Situation, mit der jeder eigene Eindrücke und persönliche Erfahrungen verbindet. Es wird ein Gedankengang angestoßen, in dem sich die jeweilige Story abspielt – Kopfkino entsteht.

Zum anderen kann das Foto selbst über einen passenden Aufbau über mehrere Bildebenen verfügen. Statt eines Fokus auf ein Hauptmotiv wird der Blick des Betrachters nacheinander auf verschiedene Details gelenkt, wodurch die Dynamik eines Erzählstrangs entstehen kann.

Du musst mit deinen Fotos also etwas ganz Bestimmtes aussagen. Die Atmosphäre, ein besonderer Moment, ein Statement verdeutlichen, einen Eindruck über eine bestimmte Situation vermitteln … unterm Strich: Gefühle hervorrufen oder Fragen aufwerfen. Bereits Bekanntes in einem neuen Licht zeigen. Du benötigst also ein Thema.

Sei Detailverliebt

Storytelling liegt in Details, die mehr aussagen, als große, nichts sagende Objekte. Als Beispiel: Du kannst nicht das ganze Leben eines Menschen in einem Bild festhalten. Aber du kannst den Fokus setzen und Dinge hervorheben, die diesen Menschen ausmachen. Portraitierst Du beispielsweise eine Person, die ihr gesamtes Leben hart im Freien gearbeitet hat, lege den Fokus auf grobe Hände oder wettergegerbte Haut. Eine Person, die ihr Leben der Wissenschaft gewidmet hat, könnte im Foto von Büchern und Manuskripten umgeben sein.

Suche Kontraste

Das Spielen mit Kontrasten ist eine gute Technik. Themen findest du überall – z. B. die Unterschiede zwischen arm und reich oder Tradition steht Moderne gegenüber. Suche Dir den Ort, an dem dein Thema stattfindet, wo die unterschiedliche Welten stattfinden oder sich überlagern. Ob das bei einer Landschaftsaufnahme, die im Vordergrund blühende, unberührte Natur mit im Hintergrund qualmenden Kaminen von Industrieanlagen einer großen Stadt ist? Oder eine Fußgängerzone, in der obdachlose Menschen vor Luxusläden schlafen. Mit solchen Fotos spiegelst du nicht nur Kontraste, sondern Ungleichheiten, Armut, Um- Weltverschmutzung, … (dein Thema) auf. Ganz ohne Worte.

Komposition

Du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort – du hast dein Motiv gefunden – aber bitte nicht gleich drauflosschießen! Sondern ganz wichtig ist die Auseinandersetzung mit der Wirkung, die du erzielen möchtest. Nimm dir die Zeit für grundlegende Überlegungen: Welche Details sind essentiell? Mit welcher Perspektive unterstreiche im meine Botschaft? Wie setze ich das natürliche Licht gekonnt mit ein? …

Das alles sind auch Themen, die wir in den nachfolgenden Kapiteln ganz ausführlich auseinander nehmen – und wieder zusammen setzen werden.

Das Allerwichtigste ist immer: Lass Deiner Kreativität freien Lauf und probiere dich aus!

Und falls du weitere Inspiration brauchst: Schau dich neugierig im traditionellen Fotojournalismus um. Orientiere dich an Fotos, die jeder kennt und um die Welt gingen oder gar zur Ikone wurden. Und du wirst sofort erkennen, warum das so ist. Sie alle haben eine tiefgreifende Story.

Lektion 5 von 5

0.5. Beispiel emotionales Fotos versus nichts sagendes Fotos

Sei selbstkritisch und versuche dich in den Betrachter deines Fotos hineinzuversetzen. Du sitzt nicht daneben und kannst dein Foto nicht wortreich erklären – sondern allein dein Foto muss das tun.

Klein aber fein ist der Unterschied:

Links wurde geknipst: Die Muffins ohne Inszenierung einfach kurzerhand dokumentiert – ein Schnappschuss, der zwar zeigt, wie das Gebäck aus- sieht, aber nicht wirklich mehr.

(Bildaussage: Hab Muffins gemacht.)

Rechts wurde fotografiert: die Perspektive, der Abstand zum Motiv, so- mit auch der Schärfeverlauf, und Bildausschnitt wurden gezielt gewählt, noch ein bisschen beleuchtet – dann kann man das Gebäck förmlich riechen.

(Bildaussage: Wie schön die Muffins gelungen sind – und wie es duftet! Willst du probieren?)

Ein Schnappschuss ist völlig in Ordnung, wenn es mal schnell gehen muss und man nur etwas (vielleicht sogar eher Unbedeutendes) dokumentie- ren möchte. Wenn wir jedoch Herzen bewegen wollen und mit unseren Fotos Emotionen auslösen möchten, dann wird fotografiert!

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