Sehen lernen - besser fotografieren:

SO GELINGEN FOTOS MIT WOW-EFFEKT:

"DEZEMBER 22 - CHALLENGE"
ES WIRD KALT: FROST. SCHNEE. EIS.

Geht in die Verlängerung bis 30. Januar 2023

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Wenn sich der Schnee wie eine weiße Decke über unsere Landschaft legt, bekommen manche Objekte eine komplett neue Bedeutung. Ein Baum, ein Zaun, eine Hütte – im Sommer nur eine Randerscheinung – wirken im Schnee komplett isoliert und erzeugen so eine starke grafische Wirkung. Der Winter hat eben seine eigene Bildsprache.  

 

In manchen Regionen Deutschlands finden wir im Winter tolle, schneebedeckte Landschaften, in anderen eher weniger. Aber die Wetterprognose für den Dezember liest sich vielversprechend – und außerdem bieten sich uns auch ohne oder mit wenig Schnee viele spannende Fotomotive, insbesondere wenn man genauer hinschaut.

Hauptsache kalt! 😉

BEVOR ES JETZT RAUS IN DIE KÄLTE GEHT, EIN PAAR GRUNDSÄTZLICHE TIPPS:

Denke an warme Schuhe! Die Füße werden meist das erste Opfer der Kälte. Wer schon im Winter morgens in der Kälte gestanden und auf die richtige Aufnahmesituation gewartet hat, der weiß, wie unangenehm eiskalte Füße sind.

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Denk auch an deine Hände. Je nach Kameramodell kann es schwierig bis unmöglich werden, mit Handschuhen an Knöpfen zu drehen. Eine gute Idee sind spezielle Handschuhe mit wegklappbarem Fingerschutz an. Das macht die Bedienung der Kamera im Winter bei Kälte auf jeden Fall deutlich einfacher!

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Obwohl inzwischen viele Kameras spritzwassergeschützt und auch Kameras ohne speziellen Schutz nicht gerade aus Zucker gebaut sind, sollte man ihnen trotzdem nicht zu viel Nässe zumuten.

Packe immer – halt im Winter – ein Küchenhandtuch in den Fotorucksack. Damit kannst du die Kamera einigermaßen flexibel vor zu viel Nässe durch Schneeflocken und Regen schützen und zwischenzeitlich auch immer wieder mal abtrocknen.

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Durch die starke Temperaturschwankung von warm zu kalt und umgekehrt kann sich an Kamera und Objektiv Feuchtigkeit bilden und schlimmstenfalls die Elektronik beschädigen. Bewahre sie daher auf dem Weg zum Einsatzort (und zurück) gut verstaut im Fotorucksack auf.

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Wo Schnee ist, da ist Kälte. Achtung: Der Akku deiner Kamera wird bei Kälte schneller leer, du solltest also Ersatzakkus dabei haben. Bewahre sie nach Möglichkeit nah an deinem Körper auf, sonst könnten sie vor dem Einsatz bereits leer sein.

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Die Streulichtblende solltest du aufstecken – nicht nur wegen des Lichts, sondern auch wegen der Schneeflocken, Eisregentropfen oder dicke, feuchte Nebelschwaden, die sich sonst gern auf die Vorderlinse setzen.

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Beim Stellen deines Stativs achte besonders darauf, dass du einen festen Stand / Untergrund hast. Schnee kann ganz schön täuschen, und Eis…, na ja weißt du selber. 

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Korrigiere die Belichtung nach oben. Das helle, weiße Winterlicht (und der Schnee) verwirrt die automatische Belichtungsmessung deiner Kamera, weil er das Sonnenlicht von unten reflektiert. Das Bild wird deshalb oft zu dunkel. Dann sieht dein Schnee grau aus. Deshalb stellst du entweder auf Zeitautomatik oder auf die Blendenautomatik und stellst bei der Lichtwaage (Belichtungskorrektur) in der Skala mit der großen Null in der Mitte, auf +1 und tastest dich an die richtige Belichtung ran. Der Schnee sollte weiß sein, aber noch Details in den hellsten Flächen zeigen. Passe gegebenenfalls den Wert nach links oder rechts an.

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Alternativ fokussiere mit der Spotmessung auf den Teil des Motivs, der nicht mit Schnee bedeckt ist oder ganz hell / weiß ist.

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Den ISO-Wert kannst auf 100 lassen, denn dank des Schnees ist meist genügend Licht vorhanden. Vorausgesetzt du bist tagsüber unterwegs 😉

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Ein Zoom-Objektiv mit Brennweiten von Weitwinkel bis Tele gibt dir genügend Spielraum für Perspektive und Tiefenschärfe. Außerdem musst du damit in der Kälte nicht das Objektiv wechseln.

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Falls es stark schneit, wirken deine Fotos am besten, wenn die Belichtungszeit kurz genug ist, um die Schneeflocken im Flug einzufrieren. Daher bietet es sich an, die Blende so weit zu öffnen, bis alles, was scharf sein soll, noch im Schärfebereich liegt. Falls das Öffnen der Blende alleine nicht ausreicht oder nicht möglich ist, kannst du auch die ISO-Empfindlichkeit erhöhen. Einfach mal ausprobieren!

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Achte auf Details: Wenn genug Schnee liegt, um den Boden komplett zu bedecken, dann wirken ganz gewöhnliche Details, wie zum Beispiel ein Maulwurfshügel, plötzlich interessant. Kleine Schattierungen im Schnee sorgen für plastische Fotos von ansonsten eher unscheinbaren Motiven. 

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Auch wenn wenig Schnee liegt, es nur frostig oder gefroren ist, lohnt es immer, den Blick dem Boden Aufmerksamkeit zu schenken. Wechsle die Aufnahmeperspektive. Was aus Kopfhöhe vielleicht noch langweilig wirkt, kann mit einem Positionswechsel in die Hocke plötzlich ganz anders aussehen. 

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Wenn du Glück hast, ist es kalt genug, dass perfekt geformte Schneeflocken liegen bleiben und nicht sofort wieder an- oder wegtauen. Schau genau hin! Und sei schnell.

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Nicht weniger interessant sind Reifkristalle, die sich nach kalten Nächten an diversen Oberflächen bilden und eine stattliche Größe erreichen können. Manchmal entstehen dabei richtige Wunderwelten im Kleinen. Wiederum eine perfekte Gelegenheit für winterliche Makroaufnahmen.

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Und wenn es Kahlfrost gibt, bestehen auch gute Chancen auf winterliche Impressionen. Gefrorenes Wasser ist nicht nur spannend wenn es vom Himmel fällt, sondern ist auch am Boden festgefroren toll. Pfützen, Seeufer, Unterholz … lassen dich bestimmt überall grafisch wirkende Eisstrukturen finden.

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Spiele mit der Tiefenschärfe (Nix Neues – aber immer wieder total schön!) Also: Bei Landschaftsaufnahmen ist grundsätzlich eine hohe Tiefenschärfe besser, damit so viel wie möglich auf dem Foto scharf ist. Verwende dafür eine weitwinklige Objektiv-Brennweite (zum Beispiel 24 Millimeter) und Blende 8.

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Oder Schnee ist auch als unscharfer Hintergrund für andere Motive sehr schön, verwende dafür eine geringe Tiefenschärfe (entweder durch eine offene Blende bis 4), oder eine lange Objektivbrennweite (zum Beispiel 100 Millimeter). Nun musst du nur noch auf das Motiv nah im Vordergrund scharf stellen, beispielsweise einen raureifbedeckten Ast.

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Wenn du deine Fotos im RAW-Format speicherst, nehmen sie zwar mehr Speicherplatz als JPG-Dateien ein, enthalten dafür aber auch viel mehr Bildinformationen. 

Lass zum Beispiel die Einstellung für den Weißabgleich auf automatisch und korrigiere es erst später in der Bildbearbeitung ohne Qualitätsverlust. (z. B. eher kühler Darstellung: Farbtemperatur-Regler zum Beispiel auf 5000 Kelvin oder deutlich wärmer: zum Beispiel auf 7000 Kelvin).

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Mit einem Polfilter kannst du besonders gut Bilder mit Schnee fotografieren. Du kannst damit Reflexionen und Spiegelungen verstärken oder reduzieren. Andererseits kräftigt er Farben und Kontraste. Das ist auch der Effekt, den wir für Fotos mit Schneelandschaften haben wollen. 

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Die meisten Wintermotive benötigen direktes Licht, um zu wirken:

Seiten- und Gegenlicht arbeitet Oberflächenstrukturen heraus, das gilt insbesondere für Schneeflächen. 



Es gibt also auch im Winter in unseren Breiten viele Möglichkeiten zur Natur- und Landschaftsfotografie. Du findest unglaublich viele Motive – geh einfach mit offenen Augen durch die Winterwelt. Nimm dir Zeit zum Fotografieren. Denk an die technischen Grundlagen, aber verschwende deine Kreativität nicht nur an die Kameratechnik selbst. Dann klappt es ganz bestimmt und fast wie von alleine. 😉


Oh, ich freu mich schon wieder sehr auf eure Fotos. Habt Spaß!

FOTOPLAUSCH ZUR AKTUELLEN CHALLENGE:

Die Challenge endet am 01.01.2023. Bis dahin hast du viel Zeit zum Fotografieren und kannst dann drei deiner Lieblingsfotos, die du zu dieser Challenge gemacht hast, einfach hochladen (und beachte bitte die Formatvorgaben).

Am 02.01.2022 treffen wir uns online zum Fotoplausch im FOTOPHORUM und wir besprechen per Skype zusammen in der Community, also im abgeschlossenen Mitgliederbereich, die Fotos. Natürlich gebe ich auch sehr gern meinen Senf dazu – wie gewohnt, bei den Workshop Fotoplausch‘s – jetzt eben am Bildschirm. Das klappt wunderbar.

CHALLENGES IN PLANUNG:

Emotion mit Licht • Fließendes Wasser • Patina • Blaue Stunde
Schwarz-Weiß Challenge • Sternschnuppen im Spätsommer • Spielereien mit dem Bokeh
Spannende Landschaftsaufnahmen • stimmungsvoller Nebel • Glaskugel-Geschichten • Menschen bei der Arbeit

»MACHE SICHTBAR, WAS OHNE DICH NIEMALS WAHRGENOMMEN WORDEN WÄRE«
(ROBERT BRESSON)